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Der Tag hatte seltsam angefangen und war noch seltsamer geworden. Dylan hätte vermutlich nicht überrascht sein sollen, dass als Krönung des heutigen Tages eine E-Mail von Coleman Hogg auf sie wartete, als sie nach dem Abendessen in Prag ihren Laptop hochfuhr. Sobald sie gegen Mittag im Hotel angekommen waren, hatte sie ihm ihre Story und ein paar Fotos aus der Berghöhle gemailt. Eigentlich hatte sie nicht erwartet, von ihrem Chef zu hören, bevor sie in ein paar Tagen nach Hause zurückgekehrt wäre.

Aber er war interessiert an dem, was sie auf dem Berg bei Jicín gefunden hatte. So interessiert, dass er höchstpersönlich einen freien Fotografen aus Prag angeheuert halle, um mit Dylan noch einmal zur Höhle zu gehen und noch ein paar Fotos für den Artikel zu machen.

„Du willst mich wohl verarschen“, knurrte Dylan, als sie die E-Mail ihres Chefs überflog.

„Du solltest besser anfangen zu packen, Liebes. Wir wollen doch unseren Zug nicht verpassen.“ Janet ließ eine Kollektion halb leerer Kosmetiktuben in eine wiederverschließbare Plastiktüte gleiten und zog den Verschluss zu. „Möchte eine von euch die Handlotion aus dem Badezimmer oder kann ich sie haben? Und da ist noch ein Stück Hotelseife, sie ist noch nicht ausgepackt...“

Dylan ignorierte das Geplauder ihrer Reisegefährtinnen, als das Trio seine Sachen zusammensuchte, um sich für ihre Abreise aus Prag am heutigen Abend fertig zu machen.

„Scheiße.“

„Was ist los?“, fragte Nancy, als sie ihren kleinen Reisekoffer zuzog, aufstellte und gegen eines der beiden Doppelbetten in ihrem Viererzimmer lehnte.

„Mein Chef. Anscheinend hat er da was nicht kapiert. Als ich sagte, dass ich heute Abend aus Prag abreise, habe ich das wirklich so gemeint.“

Vielmehr hieß das, dass er es durchaus verstanden hatte, aber dass es ihm schnuppe war. Laut seiner E-Mail sollte Dylan den tschechischen Fotografen morgen für einen Tagestrip nach Jicín treffen.

Marie kam herüber und warf einen Blick auf den Laptop. „Geht es um deine Story?“

Dylan nickte. „Er denkt, mit ein paar Bildern mehr wird sie interessanter. Er will, dass ich mich morgen früh mit jemandem treffe. Er hat den Termin für mich schon klargemacht.“

„Aber wir müssen in einer knappen Stunde am Bahnhof sein“, bemerkte Janet.

„Ich weiß“, sagte Dylan und begann, eine entsprechende Antwort zu tippen.

Sie erklärte darin, dass sie und ihre Reisegefährtinnen den Nachtzug nach Wien nehmen würden - der letzten Station ihrer Europareise vor ihrem Heimflug in die Staaten. Sie würde sich nicht mit dem Fotografen treffen können, da sie heute um zweiundzwanzig Uhr aus Prag abreiste.

Dylan beendete ihre Antwort, aber als die Maus schon über Nachricht abschicken schwebte, zögerte sie. Sie hatte schon einen festen Platz auf Coleman Hoggs persönlicher Abschussliste. Wenn sie diesen Auftrag ausschlug - aus welchem Grund auch immer -, wusste sie ohne den allerleisesten Zweifel, dass sie sich ihren Job abschminken konnte.

Und so verlockend dieser Gedanke auch war, momentan konnte sie es sich absolut nicht leisten, gefeuert zu werden.

„Ach verflixt und zugenäht“, murmelte sie und klickte stattdessen Nachricht löschen. „Es ist zu spät, ich kann diesen Termin nicht mehr absagen. Und wahrscheinlich sollte ich das auch gar nicht. Ihr werdet ohne mich nach Wien fahren müssen. Ich muss hierbleiben und mich um diese Story kümmern.“

 

Rio stieg in Prag aus einem völlig überfüllten Zug. Durch das Blut, das er konsumiert hatte, und die Wut, die durch all seine Nervenenden rauschte, waren seine Stammesinstinkte hellwach und in höchster Alarmbereitschaft, als er auf den belebten Bahnsteig stieg. Seine Beute war nach ihrer Begegnung hierher nach Prag geflüchtet. Er war ihrer Duftspur gefolgt, den Berg hinunter bis nach Jicín. Dort war es ihm mit einigen Überredungskünsten seiner mentalen Kräfte gelungen, den Eigentümer des kleinen Hotels dazu zu bewegen, ihm zu verraten, dass er nach Prag musste. Die junge Amerikanerin und ihre Reisegefährtinnen hatten erwähnt, dass sie sich zur letzten Station ihrer Europareise aufmachten.

Der Mann, den Rio völlig willfährig gemacht hatte, war auch sofort bereit gewesen, ihm mit einem leichten Trenchcoat auszuhelfen, der sich unter den Fundsachen des Hotels befunden hatte. Obwohl der maulwurfsgraue Mantel zu warm für die Jahreszeit und außerdem viel zu klein war, verbarg er doch immerhin zum größten Teil die verdreckten, blutbesudelten Lumpen, die er darunter trug. Sein Aussehen und auch sein recht strenger Körpergeruch waren ihm vollkommen egal, aber deshalb musste er doch keine unangemessene Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem er sich in der Öffentlichkeit wie einer Monstershow entsprungen zeigte.

Rio versuchte, seinen ungewöhnlich großen und muskulösen Körper zu verbergen, indem er in einen gebückten, aber doch zielstrebig schlurfenden Gang verfiel, während er durch den Bahnhof schlenderte. Keiner der Vorübergehenden sah ihn genauer an. Die Menschen taten ihn unbewusst sicher als einen von den Dutzenden von Obdachlosen ab, die an den Bahnsteigen herumhingen oder in den Ecken und Winkeln des Bahnhofs übernachteten, während die Züge quietschend ein- und abfuhren.

Mit gesenktem Kopf, um die von Brandnarben entstellte linke Seite seines Gesichts zu verbergen, und einem unter dem Vorhang seines ungepflegten Haares wachsamen Blick ging Rio auf den Ausgang zu.

Dort ging es auf direktem Weg ins Herz der Stadt, wo er seine Jagd nach der Frau und ihren verhängnisvollen Fotos wieder aufnehmen würde.

Die Wut hielt seine Konzentration wach, selbst als sich ihm in der lärmenden, grell beleuchteten Bahnhofshalle der Kopf zu drehen begann. Er ignorierte das Schwindelgefühl und die Verwirrung, die ihn zu überwältigen drohten, unterdrückte sie, so gut er nur konnte, um sich nicht von seinem Weg abbringen zu lassen.

Er kämpfte den Nebel vor seinen Augen nieder und ging gerade durch eine Gruppe junger Männer hindurch, als die sich plötzlich mitten in der Bahnhofshalle zu streiten begannen. Als Rio an ihnen vorbeiging, wurde der Wortwechsel handgreiflich, und ein dünner Junge aus der Gruppe wurde gegen einen gut gekleideten englischen Touristen geschubst, der gerade in sein Handy jammerte und es sichtlich eilig hatte, seinen Zug zu erreichen. Er guckte angesichts des Zusammenstoßes finster, ging aber weiter - ohne zu bemerken, dass er gerade seine Brieftasche an eine Bande professioneller Taschendiebe verloren hatte. Die jungen Männer gingen mit ihrer Beute davon und verteilten sich in der Menge. Wahrscheinlich würden sie den gleichen Trick noch ein paarmal bringen, bevor die Nacht zu Ende war.

In einer anderen Zeit und an einem anderen Ort wäre Rio den jugendlichen Kriminellen vermutlich gefolgt, nur um ihnen den Kopf zurechtzurücken. Damit sie merkten, dass die Nacht Augen hatte ... und Zähne, wenn sie denn zu großspurig waren, um sich eine freundliche Ermahnung zu Herzen zu nehmen.

Aber er hatte es satt, den dunklen Engel für die Menschen zu spielen, die neben seiner Spezies her lebten. Sollten sie sich doch gegenseitig übers Ohr hauen und umbringen. Ihm war das ehrlich gesagt egal. In der letzten Zeit gab es gar nichts, das ihm wichtig gewesen wäre - außer seinem Treueschwur, den er seinen Ordensbrüdern gegenüber abgelegt hatte.

Und um den einzuhalten, hatte er sich auch mächtig ins Zeug gelegt.

Enttäuscht hatte er sie, die Gruft im Berg nicht versiegelt, wie es ihm vor einigen Monaten anvertraut worden war. Dieses Versäumnis war nun zu einem wirklichen Problem geworden. Jetzt gab es eine Zeugin. Mit Fotos.

Ja, da hatte er sich wirklich selbst übertroffen.

Nun war die Lage genauso verkorkst, wie er selbst es war.

Eilig ging Rio auf den Bahnhofsausgang zu, atmete die unzähligen Gerüche ein, die die Luft um ihn herum erfüllten, und prüfte sie mit finsterer, entschlossener Konzentration.

Beim ersten Anflug von Wacholder und Honig blieben seine Füße wie angewurzelt stehen. Er warf den Kopf herum und folgte der Fährte wie ein Jagdhund, den man auf waidwundes Wild gehetzt hat. Die Duftspur Frau, die er suchte, war frisch - zu frisch. Sie musste ganz in der Nähe sein.

Madre de Dios.

Die Frau, die er jagte, war hier, im Bahnhof.

 

„Bist du sicher, dass du auch zurechtkommst, so ganz allein? Ich habe kein gutes Gefühl dabei, dich einfach hier zulassen.“

„Kein Problem.“

Dylan umarmte Janet und die beiden anderen Frauen schnell. Die Gruppe stand im Prager Hauptbahnhof. Selbst um diese späte Zeit herrschte hier großer Betrieb, das Gebäude im Art-deco-Stil wimmelte von Reisenden, Bettlern und zahlreichen Obdachlosen.

„Was, wenn dir etwas passiert?“, fragte Janet. „Deine Mama würde uns das nie verzeihen - und ich mir selbst auch nicht -, wenn du einen Unfall hast oder dich verläufst oder überfallen wirst.“

„Zweiunddreißig Jahre in New York haben mich nicht umgebracht.

Da werde ich hier einen Tag allein schon überleben.“

Marie runzelte die Stirn. „Und was ist mit deinem Rückflug?“

„Alles schon geregelt. Ich habe im Hotel online umgebucht.

Übermorgen fliege ich von Prag aus zurück.“

„Wir könnten doch auf dich warten, Dylan.“ Nancy hievte sich ihren Rucksack über die Schulter. „Vielleicht sollten wir Wien einfach sausen lassen und auch umbuchen, damit wir alle zusammen nach Hause fliegen können.“

„Ja“, meinte Marie. „Vielleicht sollten wir das.“

Dylan schüttelte den Kopf. „Auf gar keinen Fall. Ihr müsst nicht den letzten Tag eurer Reise damit verbringen, den Babysitter für mich zu spielen, wenn es doch gar nicht nötig ist. Ich bin ein großes Mädchen.

Nichts wird passieren. Geht nur, es wird schon alles glatt gehen.“

„Bist du sicher, Liebes?“

„Absolut. Amüsiert euch gut in Wien. Ich sehe euch in ein paar Tagen zu Hause in den Staaten.“

Erst nachdem sie das Ganze noch einmal von vorn durchgespielt hatten, waren die drei besorgten Frauen endlich überzeugt und auf den Weg zu ihrem Bahnsteig. Dylan begleitete sie, wartete, bis sie in den Zug gestiegen waren, und sah dem Zug nach, als er aus dem Bahnhof rollte. Dann drehte sie sich um und ging davon, so wie viele andere hier, die heute Abend ihre Lieben zum Zug gebracht hatten.

Als sie auf den Ausgang des Bahnhofs zuging, hatte sie plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Jetzt war sie also schon paranoid, kein Wunder, so ängstlich, wie Janet eben gewesen war - und doch...

Dylan sah sich beiläufig um, sondierte die Umgebung und gab sich Mühe, dabei nicht nervös oder verloren zu wirken - denn das zog Leute magisch an, die dumme Touristinnen ausnehmen wollten. Sie hielt ihre Handtasche vor sich, eng am Körper, den Arm fest darübergelegt. An den Knotenpunkten des öffentlichen Nahverkehrs wimmelte es nur so von Dieben, genauso wie zu Hause in den Staaten, und auch die Gruppe Jugendlicher entging ihr nicht, die an einer Reihe öffentlicher Telefonzellen in Ausgangsnähe herumlungerte und die voraneilende Menge aufmerksam beobachtete. Wahrscheinlich Taschendiebe. Die waren hier anscheinend oft in Banden unterwegs.

Um kein Risiko einzugehen, vermied sie es, an ihnen vorbeizugehen, und machte lieber einen Umweg und nahm den Ausgang, der am weitesten von der Gruppe entfernt war.

Als sie den uniformierten Sicherheitsbeamten bemerkte, der auf die Jungen zutrat und ihnen die Tür wies, fühlte sie sich auf Prags Straßen schon wie ein alter Hase. Die Jugendlichen machten sich davon, und Dylan drückte gegen den Griff der Glastür des Ausgangs.

Die Glasscheibe spiegelte ihr ein bekanntes Gesicht - und sofort krampfte sich vor Schreck ihr Herz zusammen.

Hinter ihr, fast schon nahe genug, um sie zu berühren, kam ein hünenhafter Mann aus der Richtung der Bahnsteige auf sie zugeschossen. Die wilden Augen unter dem Vorhang seines dunklen Haares brannten wie Kohlen.

Und sein Mund ...

Herr im Himmel, in ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie ein so entsetzliches, höhnisches Lächeln gesehen. Zwei perfekte weiße Zahnreihen waren fest aufeinandergepresst, die Lippen zurückgezogen zu einem wilden, tierhaften Fauchen. Die Muskeln seines schmalen Gesichts waren zu einer tödlichen Fratze verzogen.

Er war es - der Mann, den sie in der Höhle in den Bergen bei Jicín gefunden hatte.

War er ihr den ganzen Weg gefolgt? Offenbar. Sie hatte ihn schon bei ihrer ersten Begegnung für verrückt gehalten, aber jetzt war sie sich ganz sicher. So wie er sie gerade ansah, war er ein totaler Psychopath.

Und er kam auf sie zugeschossen, als wollte er sie mit bloßen Händen zerreißen.

Dylan schrie auf, ihr entfuhr ein scharfes, angstvolles Aufkeuchen.

Sofort duckte sie sich fort von der Eingangstür, schlug einen Haken nach links und rannte los, was das Zeug hielt. Hoffentlich aus seiner Reichweite hinaus. Ein schneller Blick über die Schulter, und sofort hämmerte ihr Puls noch stärker.

„Herr im Himmel“, murmelte sie, die Angst durchzuckte sie wie ein Blitz.

Das konnte doch nicht er sein. Er konnte doch einfach nicht hier sein und nach ihr suchen...

Aber er war es.

Vor lauter Panik war sie unfähig, einfach stehen zu bleiben und ihn zu fragen, was er denn eigentlich von ihr wollte.

Sie rannte zu dem Sicherheitsbeamten hinüber und packte den Mann am Arm. „Helfen Sie mir, bitte! Jemand verfolgt mich.“ Sie warf einen hektischen Blick über die Schulter und zeigte hinter sich. „Er ist da hinten - heller Trenchcoat, langes dunkles Haar. Bitte. Sie müssen mir helfen!“

Der uniformierte Tscheche runzelte die Stirn, aber er musste sie wohl verstanden haben, da er ihrer panischen Geste folgte und mit schmalen Augen die Bahnhofshalle absuchte. „Wo?“, fragte er, sein Englisch hatte einen starken Akzent. „Zeigen Sie mir den Mann. Wer belästigt Sie?“

„Ich weiß nicht, wer er ist, aber er war direkt hinter mir. Sie können ihn nicht übersehen - über eins achtzig groß, Schultern wie ein Rugbyspieler, dunkel, sein Haar ist lang und verdreckt und hängt ihm ins Gesicht...“

Da sie sich jetzt sicherer fühlte, drehte sie sich um, bereit, sich dem Verrückten zu stellen. Hoffentlich würde sie gleich dabei zusehen, wie man ihn zur nächsten Irrenanstalt abführte.

Aber er war nicht da. Dylan durchsuchte die Menge nach dem hünenhaften Kerl, der sich gegen die Menge abhob wie ein tollwütiger, knurrender Wolf in einer grasenden Schafherde. Nirgendwo eine Spur von ihm. Die Leute gingen in ruhigen, geordneten Bahnen vorbei, nichts Ungewöhnliches war zu sehen, nirgends eine Spur von Unruhe.

Er war wie vom Erdboden verschluckt.

„Er muss hier irgendwo sein“, murmelte sie, obwohl auch sie ihn nicht sehen konnte - weder im wogenden Menschengewühl im Eingangsbereich des Bahnhofs noch in der Schar von Obdachlosen, die am Bahnhof hausten. „Gerade war er noch da, ich schwöre es. Er hat mich verfolgt.“

Sie kam sich wie eine komplette Idiotin vor, als der Sicherheitsbeamte seinen Blick wieder auf sie richtete und sie höflich anlächelte. „Jetzt nicht mehr. Geht es Ihnen jetzt gut?“

„Ja, sicher. Alles okay“, sagte Dylan und fühlte sich alles andere als okay.

Vorsichtig ging sie auf den Haupteingang des Bahnhofs zu. Es war eine wunderschöne sternenklare Sommernacht, und immer noch waren im angrenzenden Park und auf den Straßen, die zur Innenstadt führten, viele Menschen unterwegs. Trotzdem winkte Dylan sich für die kurze Strecke zu ihrem Hotel ein Taxi heran.

Sie sagte sich, dass sie sich das Ganze eingebildet haben musste - dass es einfach nicht der Mann aus der Höhle im Berg gewesen sein konnte, der sie gerade fast auf Tuchfühlung verfolgt hatte. Und doch, als sie aus dem Taxi kletterte und in die noble Empfangshalle ihres Hotels eilte, kribbelte es ihr vor Unruhe immer noch im Nacken. Das Gefühl hielt an, bis sie vor ihrer Zimmertür stand und ungeschickt nach ihrer elektronischen Schlüsselkarte suchte.

Als sie endlich die Tür aufbekommen hatte, hörte sie plötzlich ein Geräusch hinter sich. Sie blieb stehen und sah sich um, aber trotz dieser ständigen paranoiden Vorahnung war nichts zu sehen. Sie eilte hinein, als hinge ihr Leben davon ab, und in ihrem dunklen Zimmer umfing sie plötzlich ein eiskalter Luftzug.

„Klimaanlage, du Dummkopf“, sagte sie sich erleichtert, als sie die Hand nach dem Lichtschalter ausstreckte und ihn drückte. Sie musste über ihren Verfolgungswahn lachen, verriegelte aber trotzdem lieber alle Türschlösser.

Ihn sah sie erst, als sie einen weiteren Schritt in den schwach erleuchteten Raum trat.

Den Mann aus der Höhle im Berg, den Verrückten aus dem Bahnhof.

Sie hatte keine Ahnung, wie das sein konnte, aber er stand keine drei Meter vor ihr.

Vor Schreck fiel Dylan der Unterkiefer herab.

Und dann fing sie an zu schreien.

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